Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore (ital. Fiore = Blume, nach der Lilie im
Stadtwappen), eine Basilika mit Kuppel und drei Apsiden (auch als
Kuppelkapellen bezeichnet), architekturtypologisch eine Kombination aus Basilika und überkuppeltem
Zentralbau; Baubeginn am 8.9.1296 (Grundsteinlegung) nach Entwurf und unter Leitung
von Arnolfo di Cambio (um 1240-1310 ?) über einem älteren Vorgängerbau, nach
seinem Tod Fortsetzung der Arbeiten ab 1334 unter Giotto di Bondone (1266-1337),
Francesco Talenti, Filippo Brunelleschi und anderen, Fertigstellung bis zum Kuppelansatz
1420, Weihe 1436, stilistisch insgesamt eine Entwicklung von Romanik über
Gotik bis Renaissance. Bau der Kuppel in spektakulärer doppelschaliger
Konstruktion einschließlich Laterne 1420-1468 nach Entwurf und unter Bauleitung
von Filippo Brunelleschi (auch: Brunellesco, 1377-1446, Goldschmied, Bildhauer,
Architekt, Ingenieur) als sogenannte "Klosterkuppel" mit Tambour auf achteckigem
Grundriss, Dachdeckung der Kuppel 1438 (die Dachziegel sind unmittelbar auf das Ziegelmauerwerk
der Kuppel in Mörtel verlegt = aufgemauert, weitere Informationen dazu siehe hier:
►),
Michelozzo 1446-1452 Dombaumeister für die Kuppel, Fertigstellung der Laterne 1461
unter Antonio Manetti, 1472 Kuppelkreuz (Turmkugel mit Turmkreuz) aus vergoldetem
Kupfer. Die äußere Galerie am Dachansatz um den Kuppeltambour (Trommel, zylindrischer Bauteil,
auf dem die Kuppel aufsitzt) wurde vom Architekten Baccio d' Agnolo nicht zu Ende geführt, weil
Michelangelo sie gemäß Mitteilung des Giorgio Vasari einen "Grillenkäfig" genannt
hatte, 1515 Einstellung der Arbeiten durch Baccio nach Fertigstellung nur einer Seite, die
Restflächen sind bis heute Rohbau geblieben. Weitere Angaben dazu folgen unten.
Die Kuppel ist die größte jemals freitragend in Mauerwerkstechnik
ausgeführte Kuppel der Welt, aufgemauert ohne tragende Rüstung,
freitragend = selbsttragend auch während der Bauzeit, Außenhöhe einschließlich Laterne
und Kreuz 116 m, lichte Innenhöhe 90 m, lichte Innenhöhe der reinen
Kuppelkonstruktion ohne Tambour und ohne Laterne 32 m bis zum Abschluss
der Wölbung (Scheitelhöhe) bzw. 36 m bis zum Ansatz der Laterne, lichter Innendurchmesser
42 m (gemessen über Mitte der Sektorflächen) bzw. 45 m (gemessen über Ecken); alle Angaben
nach Klaus Stephan, siehe unten. Zwischen den beiden Mauerwerksschalen
befinden sich die Treppenaufgänge zur Aussichtsplattform auf Höhe der Laterne.
Die seitlichen und rückseitigen Inkrustationsfassaden des
Gebäudes sind im 14./15.Jahrhundert entstanden, man orientierte sich dabei
an den Fassaden von Baptisterium und Campanile, darunter mehrere hochwertige
Portalgestaltungen von berühmten Künstlern; zum Thema Inkrustation siehe die
Hinweise unten. 1588 Abbruch der unter Arnolfo di Cambio begonnenen
inkrustierten Hauptfassade (Westfassade gegenüber dem Baptisterium), sie
entsprach nicht mehr dem Zeitgeschmack, danach mehrere neue Entwürfe nach
Wettbewerben, wegen Geldmangel aber keine Ausführung.
Erst 1871-1887 erfolgte die Fertigstellung der
Hauptfassade nach einem mehrfach veränderten neogotischen Entwurf
des Architekten Emilio de Fabris (1807-1883) in höchst
aufwendiger und materialintensiver Gestaltung mit vielen bildhauerischen
Arbeiten und Mosaiken, überwiegend aus weißem und weißgrauem Marmor,
rosafarbenem Kalkstein und dunkelgrün-grauem Serpentin (soweit von unten
erkennbar, handelt es sich bei dem rosafarbenen und meist als Marmor
bezeichneten Gestein an fast allen Teilen der Domfassade petrografisch
korrekt um Kalkstein und nicht um Marmor). Die Fassade wurde zum Jahresende
1883 für die öffentliche Diskussion besonders zu den oberen Abschlüssen
enthüllt, aber noch ohne die meisten Skulpturen und noch mit dem
Arbeitsgerüst, erst 1887 erfolgte nach Abschluss aller bildhauerischen
Arbeiten und Platzierung der Skulpturen die offizielle Einweihung. Das
inhaltliche Programm der Fassade hatte der vom Architekten empfohlene
Philosoph Augusto Conti (1822-1905) um 1870 entwickelt und 1887 noch vor
der Fertigstellung publiziert (Literaturangabe unten). Die großen
Portaltüren aus Bronze entstanden 1897-1903,
die linke Tür und das mittlere Hauptportal von Augusto Passaglia (1838-1918),
die rechte Tür von den Brüdern Cassioli.
Separater Glockenturm (Campanile di Giotto) nach
Entwurf von Giotto di Bondone (1266-1337), ab 1334
errichtet auf den bereits 1298 nach Vorgabe von Arnolfo di Cambio
entstandenen Fundamenten, fortgeführt unter Leitung von Andrea Pisano
und fertiggestellt 1359 unter Francesco Talenti,
Gesamthöhe etwa 85 m; Inkrustations-Fassade aus weißem und rosafarbenem
Marmor bzw. Kalkstein und grüngrauem Serpentin, geschmückt mit einer
Vielzahl von Reliefs und Skulpturen unter anderem von Andrea
Pisano (inzwischen sind alle Originale durch Kopien ersetzt).
Der Dom gehört zu den größten christlichen Kirchen der Welt, der Bau
wurde finanziert durch die Republik Florenz und ab 1331 durch die städtische Gilde
der Wollhändler und Wollweber (Arte della Lana). Aufnahmen zu unterschiedlichen Tageszeiten
und bei sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen (Tageslicht Sonne / Schatten,
bedeckter Himmel / Wolken, Abendsonne) mit entsprechenden Auswirkungen auf
die Farbdarstellung; Aufnahmezeitraum: 15.6.2015 bis 28.6.2015
Literatur zur Bau- und Konstruktionsgeschichte von Kuppel und Fassade:
► Josef Durm: Die Domkuppel in Florenz
und die Kuppel der Peterskirche in Rom. Zwei Großkonstruktionen der italienischen
Renaissance. Mit 4 Kupfertafeln. Sonderabdruck aus der Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang 1887.
Verlag von Ernst & Korn, Berlin 1887. Eine sehr detaillierte vergleichende Beschreibung
von Bauablauf, Baumaterialien und konstruktiver sowie bautechnischer Ausführung,
dazu sämtliche bekannten Baudaten. Außerdem Berichte über Blitzeinschläge,
spätere Rissbildungen durch Fundamentsetzungen und ihre Behandlung, usw.
► Klaus Stephan: Studie zur Konstruktion der
Domkuppel in Florenz. Herausgegeben in memoriam von Isabelle Ebering, Lübeck 2006
(als PDF-Datei mit freundlicher Genehmigung von Isabelle Ebering direkt hier:
►).
In dieser Studie findet man auch die exakten (1971 fotogrammetrisch
ermittelten) lichten Innenmaße der Kuppel.
► Udo Peil: Die große Kuppel
von Florenz. Ein Meisterstück des 15. Jahrhunderts. Jahrbuch
2005 der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, J. Cramer Verlag,
Braunschweig 2005, Seiten 23-34; im Internet zu finden unter
https://publikationsserver.tu-braunschweig.de
► Margaret Haines und Gabriella
Battista: Die Kuppel des Florentiner Doms und ihre Handwerker.
Wissensgeschichte der Architektur, Band 3, Max-Planck-Institut für
Kunstgeschichte und
Wissenschaftsgeschichte / Edition Open Access 2014, Kapitel 6, ab Seite 467
► Chronologische Informationen
zur Baugeschichte des Doms unter http://operaduomo.firenze.it/storia/cronologia
► Angaben zur Westfassade,
ihrer Entstehungsgeschichte und den vielen beteiligten Bildhauern und Künstlern
findet man sehr ausführlich bei der italienischen Wikipedia unter
https://it.wikipedia.org/wiki/Facciata_di_Santa_Maria_del_Fiore
► Conti, Augusto: Illustrazione delle
Sculture e dei Mosaici sulla Facciata del Duomo di Firenze. Argomenti
dati e spiegati dal Prof. Augusto Conti. Con indici delle Opere e degli Artisti.
Successori le Monnier, Firenze 1887. (digitalisiert von Google)
Zuerst ein Blick auf Campanile und Domkuppel von der Dachterrasse der
Uffizien auf der Loggia della Signoria aus; danach der Campanile im
Straßenbild sowie einige Fassadendetails; in der letzten Bildreihe das einzige
fertiggestellte Segment der äußeren Galerie um den Kuppeltambour, nach Angabe
des Giorgio Vasari von Michelangelo als "Grillenkäfig" bezeichnet;
zuletzt eines der Apsidendächer mit Italienischer Plattendeckung (weitere
Informationen zu dieser Dachdeckungsart siehe hier:
►);
Aufnahmen im Zeitraum 15.-28.6.2015
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► Inkrustation, das Inkrustieren
von Fassaden (von lateinisch crusta = Rinde, Kruste) bezeichnet in der Architekturgeschichte
das nachträgliche Vorsetzen einer aus edlen Gesteinsmaterialien bestehenden
Schaufassade unmittelbar auf ein tragendes und in der Art seiner
Ausführung dafür bereits vorbereitetes Grundmauerwerk, das Überziehen
mit Marmor wie mit einer Kruste. In Florenz ist dieses Grundmauerwerk
als einfaches Naturstein-Quadermauerwerk, teils durchsetzt mit
Abbruchziegeln, bei unvollendet gebliebenen Kirchen noch mehrfach zu
sehen, z.B. an der Basilica di San Lorenzo. Inkrustation ist Dekoration
von Architektur. Als Inkrustationsmaterial verwendet wurden in Florenz
hauptsächlich Marmor, edler Kalkstein und Serpentin, alles leicht zu
bearbeitendes Gestein (weitere Naturstein-Informationen siehe hier:
►).
Bei schweren größeren oder weiter ausladenden Fassadenteilen wurden
teilweise aufwendige Konstruktionen ausgeführt und Verbindungsmittel
eingesetzt, z.B. Eisenklammern, Eisenanker und Ankersteine. In
Deutschland hat man in späteren Jahrhunderten besonders seit der Zeit
des Historismus das Ergebnis dieser Bautechnik als
Verblendfassade bezeichnet, als vorgesetzte / vorgeblendete
Fassade aus höherwertigem Material in teilweise hoher steinmetzmäßiger
und bildhauerischer Verarbeitungsqualität vor einem tragenden
Grundmauerwerk, dieses zumindest in Deutschland meist aus Ziegel.
Florenz (Firenze, Region Toskana;
Italien), der Dom von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze)
im Zustand um oder vor 1870, Ansicht der Südseite in einer
graphischen Darstellung noch ohne die neogotische Inkrustationsfassade vor
dem Westgiebel, der dicht vor der Fassade stehende Glockenturm (Campanile)
wurde weggelassen, einige Details wurden in idealisierter Form dargestellt
(z.B. erscheint die äußere Galerie um den Kuppeltambour in der Zeichnung
vollständig, obwohl sie nie fertiggestellt wurde; siehe dazu die Angaben
unten). Die Zeichnung wird ausschließlich für nichtkommerzielle Zwecke
zur Verfügung gestellt durch das Courtauld Institute of Art in London
(https://photocollections.courtauld.ac.uk ‒ Lizenz: Creative Commons CC-BY-NC 4.0).
Die Darstellung mit der Blattbezeichnung CON_B02702_F001_017 stammt offenbar aus
einer deutschsprachigen Publikation oder Sammlung, mehr wird nicht mitgeteilt;
sie wurde für die Wiedergabe hier auf dieser Webseite leicht aufgehellt
und verkleinert. Wenn Sie auf das Bild klicken, dann sehen Sie eine größere
Darstellung. Zum Vergleich siehe auch die Schnitt-Zeichnung weiter unten.
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► Der "Grillenkäfig" am Kuppeltambour:
Sehr bedauerlich für das Erscheinungsbild der berühmten Kuppel ist der Umstand, dass die Fassade
des Kuppeltambours nicht bis zum oberen Abschluss fertiggestellt wurde. Schon den Zeichnungen
des 19. Jahrhunderts kann man das große öffentliche Interesse an der Vervollständigung der
Domkuppel entnehmen. Die äußere Galerie um den Kuppeltambour als krönender Abschluss unter
dem Dachansatz wurde von Baccio d' Agnolo (1462-1543) nicht zu Ende geführt,
weil Michelangelo (1475-1564) sie angeblich einen "Grillenkäfig" genannt hatte. Diese
Überlieferung geht auf den Architekten und Maler Giorgio Vasari (1511-1574) zurück, der sie 1568
in der stark erweiterten zweiten Ausgabe seiner Lebensbeschreibungen der Maler, Bildhauer und Baumeister
mitgeteilt hatte: "... che gli pareva che Baccio avesse fatto una gabbia da grilli, ..."
(... dass es ihm so vorkam, als hätte Baccio einen Käfig für Grillen gebaut, ...). In der ersten
Ausgabe von 1550 war diese Passage noch nicht enthalten. Der Grillenkäfig wandert seitdem
fast immer ohne Quellenangabe durch die bau- und kunstgeschichtliche Literatur und
inzwischen durch sämtliche Medien, er lässt sich gut vermarkten. In der deutschen
Übersetzung von Ernst Förster 1845 lautet die Textpassage im größeren Zusammenhang:
"Baccio, wegen seiner Güte und durch die Liebe seiner Mitbürger zum
Baumeister von Santa Maria del Fiore berufen, fertigte die Zeichnung zu
dem Dockengeländer ringsum die Kuppel, welches Filippo Brunelleschi, vom
Tode überrascht, unvollendet gelassen, und waren selbst die Zeichnungen,
die er dazu gemacht hatte, durch Unachtsamkeit der Bauaufseher
beschädigt und verloren gegangen. Daher nahm Baccio, nachdem er neue
Zeichnungen und Modelle zu dem Geländer angefertigt, die ganze Seite bis
an die Ecke des Bischeri in Angriff; aber Michelagnolo Buonarrotti, der
bei seiner Rückkehr von Rom sah, daß man bei Errichtung dieses Werkes
die Verzahnungen wegschnitt, welche Brunelleschi nicht ohne Grund hatte
heraus stehen lassen, erhob darüber solchen Lärm, daß man mit der Arbeit
einhielt, denn er sagte, ihm dünke Baccio habe einen Grillen-Käfig
daraus gemacht, so ein mächtiges Gebäude fordere etwas Großartigeres
nach anderer Zeichnung mit mehr Kunst und Anmuth ausgeführt, als
Baccio's Modell ihm zu haben scheine, und er wolle zeigen, was man dabei
thun müsse. Und da er nun auch ein Modell gemacht, so wurde von vielen
Künstlern und einsichtigen Bürgern vor dem Cardinal Julius von Medici
lange über diese Sache disputirt, bis endlich weder das eine noch das
andere zur Ausführung kam. Die Zeichnung Baccio's wurde in Vielem
getadelt, nicht etwa als schlecht in ihren Verhältnissen, sondern als zu
kleinlich im Vergleich gegen solch mächtiges Gebäude, und aus dieser
Ursach ward jenes Dockengeländer niemals zu Ende geführt."
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Die von Baccio begonnene Galerie ist sinngemäß vergleichbar mit den
Zwerggalerien, wie sie an romanischen und gotischen Kirchen in
Deutschland (z.B. Speyer, Mainz) und Italien (z.B. Arezzo, Ferrara)
vorkommen. Die etwas freizügig formulierte Übersetzung von Ernst Förster
enthält einige baufachliche Ungenauigkeiten. So wird die Galerie insgesamt als
"Dockengeländer" bezeichnet. Ein Dockengeländer ist jedoch nur
eine Balustrade und kein Bogengang / Arkadengang, kein überdachter Laufgang
hinter einer niedrigen rundbogigen Säulen- oder Pfeilerarkade, wie er an
der Domkuppel in Florenz zu sehen ist. Nur zwischen den Pfeilern und als
Bekrönung sind Balustraden mit Brüstungsfunktion erkennbar als Bestandteile
der Gesamtarchitektur. Im Text von Giorgio Vasari ist von "ballatoio"
die Rede und dies ist im hier besprochenen Zusammenhang mit "Laubengang"
oder "Loggiagang" zu übersetzen (nicht jedoch mit Laube oder Loggia,
denn dabei handelt es sich um dreiseitig geschlossene Räume und keine Säulen-
oder Pfeilergänge vor einer nur rückseitigen geschlossenen Wand).
Quellen für die Zitate:
► Delle vite de piu eccellenti
Pittori Scultori et Architettori, Scritte da M. Giorgio Vasari
Pittore et Architetto Aretino. Primo Volume della Terza Parte. ... In
Fiorenza, Appresso i Giunti 1568; Seite 281
(https://archive.org/details/levitedepiveccel02vasa)
► La terza et ultima parte
delle vite degli Architettori Pittori et Scultori di Giorgio
Vasari Aretino. In Firenze 1550; Seite 860
(digitalisiert von Google)
► Leben der ausgezeichnetsten
Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre
1567, beschrieben von Giorgio Vasari, Maler und Baumeister. Aus dem
Italienischen ... von Ernst Förster. Dritter Band, Zweite Abtheilung.
Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1845;
Seiten 271-272 (digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
unter https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/vasari1845bd3_2)
Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
der Dom von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze) in
zwei historischen Fotografien noch ohne die in den Jahren 1871-1887
inkrustierte neogotische Schaufassade vor dem Westgiebel.
Zuerst die "Ansicht des Domes von Südwesten",
Fotografie um 1870 von Giorgio Sommer (1834-1914, deutscher
Fotograf und Verleger, lebte und arbeitete ab 1856 in Italien). Das Bild wurde
für die Darstellung hier auf der Webseite leicht bearbeitet (vertikal ausgerichtet,
leichte Farbtransformation von Sepia, um den Bildrahmen beschnitten); die Wiedergabe
erfolgt rein informell, nicht zum Verkauf. Copyright © Kunsthistorisches
Institut in Florenz (KHI) - Max-Planck-Institut, Online-Ausstellung der Photothek
des Kunsthistorischen Instituts "Florenz um 1900 - Der fotografische Blick",
zugängig auf der Website des Instituts unter www.khi.fi.it/4638989/Florenz_um_1900,
Inventar-Nr. des Bildes: 10690, siehe direkt hier:
►.
Das Kunsthistorische Institut verfügt über einen ausgezeichneten Bestand an zu
großen Teilen digitalisierten historischen Fotografien zu den Themen Architektur
und Kunst, mit Recherche-Funktion auf der Website - sehr zu empfehlen (!). Die
Website www.khi.fi.it hat eine deutschsprachige Version, alle
Mitarbeiter des Instituts sprechen deutsch.
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Es folgt "Florenz: Dom mit Glockenturm", Fotografie
um 1863-1868, Fotografen: Fratelli Alinari. Das Foto wird in hoher
Auflösung gemeinfrei angeboten aus der Digitalen Sammlung des "Städel
Museum, Frankfurt am Main", auf der Website des Museums zu finden
unter https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/florenz-dom-mit-glockenturm
(Inventarnummer St.F.888); siehe direkt hier:
►.
Dort wird der Aufnahmezeitraum für die undatierte Originalaufnahme mit "ca. 1860-1870"
angegeben. Diese Angabe lässt sich weiter eingrenzen: Im Bildhintergrund über dem
Langhausdach des Doms ist deutlich die Basilica di Santa Croce zu sehen, deren
Inkrustations-Fassade erst 1863 fertiggestellt wurde. Weiterhin sieht man im
Hintergrund rechts neben dem Campanile den Turm der Badia Fiorentina (Abteikirche).
Rechts neben der Turmspitze erkennt man im Hintergrund am bewaldeten Hang ein
größeres dreigeschossiges Gebäude, welches um 1868 abgebrochen wurde um Platz
zu schaffen für das berühmteste Aussichtsplateau von Florenz, den Piazzale
Michelangelo, er wurde 1869 eingeweiht. Für das Foto bleibt somit nur der
Zeitraum um 1863-1868. Das Bild wurde für die Wiedergabe hier auf dieser
Webseite leicht bearbeitet (um den Bildrahmen beschnitten, Sepia-Farbkorrektur,
Kontrast erhöht, verkleinert). Wenn Sie auf das Bild klicken, sehen Sie eine
größere Darstellung mit mehr Details.
Auf dem Bild sind noch die Reste einer Fassadenmalerei von 1688
erkennbar, eine Architektur-Illusionsmalerei, die als Ersatzfassade
diente. Dafür hatte man die ursprüngliche Rohbau-Fassade aus quer
profiliertem / strukturiertem Sandsteinmauerwerk ("Pietra forte")
verputzt. Mit Beginn der Bauarbeiten 1871 für die Inkrustation wurde
diese Putzschicht abgeschlagen und die ursprüngliche Rohbau-Fassade
wieder hergestellt, auch davon existieren Bilder von verschiedenen
Fotografen, unter anderem beim Kunsthistorischen Institut in Florenz
(siehe Angaben zum Bild oben).
Die Brüder Leopoldo, Romualdo und Giuseppe Alinari (Fratelli Alinari, Firenze)
betrieben ein 1852 von Leopoldo Alinari gegründetes berühmtes Fotografenatelier
in Florenz, ab 1854 eine gemeinsame Firma auf höchstem technischen Niveau mit
vielen Angestellten, die in Nachfolge bis heute besteht, das älteste und eines
der größten Bildarchive der Welt besonders zu den Themen Architektur und Kunst,
heute im Eigentum der Region Toskana. Weitere Informationen dazu findet man z.B. bei:
► John Hannavy (Editor):
Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography. Volume 1 (A-I),
Routledge Taylor & Francis Group, New York 2008; Seiten 25-27. Digitalisiert
als PDF bei Internet Archive unter https://web.archive.org, siehe direkt hier
(zu beachten: All Rights Reserved):
►
► FAF Toscana - Fondazione Alinari
per la Fotografia. Website der staatlichen Gesellschaft unter
https://www.alinari.it/it/
Hier kann man in der Suchmaske die Bildnummer PDC-F-000209-0000 eingeben
für ein Foto von 1871 mit der Rohbau-Fassade.
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
der Dom von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze) um 1887
in einer historischen Fotografie wohl unmittelbar nach Fertigstellung der in den Jahren
1871-1887 vorgesetzten (inkrustierten) neogotischen Fassade vor dem Westgiebel. Das Foto
mit dem Bildtitel "Firenze: La Cattedrale vista dalla cupola della Cappella
de'Principi a S. Lorenzo, No. 10191" (Die Kathedrale von der Kuppel der
Fürstenkapelle von St. Lorenzo aus gesehen, Nr. 10191) stammt aus den "Edizioni Brogi"
(Editionen Brogi), herausgegeben durch das vom Fotografen und Verleger Giacomo Brogi
(1822-1881) gegründete Atelier, welches von seinem Sohn Carlo Brogi (1850-1925) und dessen Bruder
Alfredo fortgeführt wurde. Interessant ist der Vergleich mit dem Foto oben auch zur baulichen
Entwicklung im Umfeld des Doms.
Das Foto wird in hoher Auflösung gemeinfrei angeboten aus der Digitalen Sammlung
des "Städel Museum, Frankfurt am Main", auf der Website
des Museums zu finden unter
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/firenze-la-cattedrale-vista-dalla-cupola-della-cappella-depr
(Inventarnummer St.F.1154); siehe direkt hier:
►.
Dort werden als Fotograf Giacomo Brogi und als Aufnahmezeitraum für die undatierte
Originalaufnahme "ca. 1870-1880" angegeben. Diese Angaben sind ganz
offensichtlich falsch, weil die Domfassade mit allen Skulpturen erst 1887
fertiggestellt wurde. Der 1881 gestorbene Giacomo Brogi kann also nicht der
Fotograf gewesen sein, das Foto wird von seinem Sohn Carlo Brogi stammen;
siehe dazu oben die Hinweise zur Fassade. Man kann davon ausgehen, dass
Carlo Brogi, der wie alle anderen zeitgenössischen Fotografen seine Bilder
auch an Touristen verkaufte, so schnell wie möglich Fotos von der neuen
Fassade produzierte, um gut im Geschäft zu bleiben. Das Bild wurde für die
Wiedergabe hier auf dieser Webseite leicht bearbeitet (um den Bildrahmen
beschnitten, Sepia-Farbkorrektur, Kontrast erhöht, verkleinert). Wenn Sie auf
das Bild klicken, dann sehen Sie eine größere Darstellung mit mehr Details.
Weitere Informationen zu den Fotografen Brogi findet man z.B. bei:
► John Hannavy (Editor):
Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography. Volume 1 (A-I),
Routledge Taylor & Francis Group, New York 2008; Seiten 217-218. Digitalisiert
als PDF bei Internet Archive unter https://web.archive.org, siehe direkt hier
(zu beachten: All Rights Reserved):
►
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Florenz (Firenze, Region Toskana;
Italien), Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze,
weitere Angaben siehe oben) in einer Zeichnung von 1875, die Galerie um den Kuppeltambour
("Grillenkäfig") wird hier idealisierend als vollendet dargestellt. Das Blatt wird
im Internet bereitgestellt durch das Architekturmuseum der Technischen
Universität Berlin unter architekturmuseum.ub.tu-berlin.de mit der
Inventarnummer: B 0138,01 und der Bezeichnung "N.N. Dom Florenz: Ansicht,
Querschnitt, Grundriss, Details (aus: Baukunst der Renaissance in Italien und Spanien, herausgegeben vom
Zeichenausschuss der Studenten der TH Berlin, 1875), Druck auf Papier, Maße: 71,8 x 52,4 cm", PURL:
https://doi.org/10.25645/nfgt-h0bw (https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=79&Daten=176773).
Das Foto wird gemeinfrei angeboten als JPG oder PDF, alle Rechte liegen beim Architekturmuseum der Technischen
Universität Berlin. Das Bild wurde für die Wiedergabe hier auf der Website www.fotografie-architektur.de
leicht beschnitten und im Format verkleinert.
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore; am Anfang ein Blick aus der Via Ricasoli auf den Campanile hinter dem
Dom, danach diverse Details von Seitenfassaden, Kuppelbau, Apsiden und Campanile;
zuletzt ein ganz normaler Touristen-Alltag in der unmittelbaren Umgebung
der Kathedrale; Aufnahmedatum: 15.6.2015 und 25.6.2015 (letztes Bild)
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore; zuerst der Blick aus der Via dei Servi
auf die Domkuppel, zuletzt das große mittlere Hauptportal von 1903; Aufnahmedatum: 19.6.2015
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore; Domkuppel,
Campanile, Hauptfassade (Westfassade) von 1887 und großes mittleres
Hauptportal von 1903 bei bedecktem Himmel; Aufnahmedatum: 20.6.2015
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore; Hauptfassade
(Westfassade) von 1887 mit dem linken Seitenportal von 1903 bei
Abendsonne; danach die Domkuppel aus Sicht der Via dei Cerretani, gut
sichtbar ist der bis heute im Rohbau befindliche Kuppeltambour ohne
äußere Galerie oder sonstige Inkrustationen, ebenfalls bei Abendsonne;
Aufnahmedatum: 20.6.2015. Das letzte Foto entstand auf der
Aussichtsplattform auf Höhe der Kuppellaterne am 26.6.2015
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore; zuerst das große mittlere Hauptportal
von 1903, danach Details der Südfassade mit Inkrustationen aus Marmor,
grünem Serpentin und rosa Kalkstein (oder Marmor ?), ursprünglich alles
schon entstanden im späten 14.Jahrhundert, das Material aber bei den
vielen Restaurierungsarbeiten inzwischen zu großen Teilen ersetzt; das
letzte Bild in der zweiten Reihe zeigt den oberen Teil der "Tür der
Kanoniker" (La porta dei Canonici) um 1400; Aufnahmedatum: 26.6.2015
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Florenz (Firenze, Region Toskana; Italien),
Dom / Kathedrale von Florenz (Duomo / Cattedrale di Firenze),
Basilica di Santa Maria del Fiore, einige Details aus
dem Innenraum: zuerst ein nicht näher bezeichnetes Denkmal mit Statue
aus Marmor und Kalksteinbrekzie (Statue des König David von Bernardo
Ciuffagni 1434); danach die südlichen Glasfenster des Kirchenschiffs
(15.Jahrhundert ?); in der letzten Bildreihe zuerst das
Fresko-Grabgemälde von Paolo Uccello 1436 mit dem Reiterstandbild des
Heerführers Giovanni Acuto (John Hawkwood), danach das
Fresko-Grabgemälde von Andrea del Castagno 1456 mit dem Reiterstandbild
des Niccolò da Tolentino; Aufnahmedatum: 26.6.2015
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Bilder von der Stadt Florenz (ohne Kirchen)
finden Sie auf den Städte-Seiten in der Stockphoto-Galerie Nr.2a, alphabetisch eingeordnet
nach dem Ortsnamen Florenz - Buchstabe F. Weitere Kirchen in Florenz sehen
Sie auf den drei vorangegangenen Seiten. Aktuell sind das folgende Kirchen:
- Basilica di San Miniato al Monte an der Viale Galileo Galilei auf dem Monte alle Croci
- Basilica di Santa Croce an der Piazza Santa Croce
- Basilica di Santa Maria Novella an der Piazza Santa Maria Novella
- Basilica di San Lorenzo an der Piazza San Lorenzo und Medici-Kapelle (Fürstenkapelle)
- Duomo / Cattedrale di Firenze (Basilica di Santa Maria del Fiore, Dom / Kathedrale von Florenz)
- Chiesa di Santi Apostoli in der Via Borgo Santi Apostoli / Piazza del Limbo
- Chiesa dei Santi Michele e Gaetano an der Piazza degli Antinori
- Chiesa di Orsanmichele an der Via Orsanmichele
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